Überschuldung in Essen
Jedes Kind weiß, dass man nicht immer mehr Schulden machen kann. Die
Essener Kommunalpolitiker wissen das nicht. Jeder Bürger wird sehr
schnell von seiner Bank zurückgepfiffen, wenn er sein Konto
überzieht. Anders unsere Städte, Gemeinden oder gar das ganze Land.
Man fragt sich wirklich, haben die nicht mehr alle stramm sitzen in
ihrer Geltungsgier? Wenn das Geld noch für wichtige Dinge gebraucht
würde. Aber nein, weit gefehlt.
Obwohl die A 40 noch einen guten Belag hatte, musste ein neuer sogenannter
Flüsterasphalt her. Es gibt zwar Straßen, die hätten es nötiger,
aber was kostet die Welt, schmeißen wir das Geld mal zum Fenster
raus. Außerdem hält dieser Asphalt nicht so lange wie der normale,
das bedeutet also, öfter erneuern, öfter Stau und öfter mehr Geld
ausgeben. Super!
Nehmen wir Zollverein, was lese ich letzte Woche es wird dort ein neuer Weg
angelegt und der kostet zwei Millionen. Das muss man sich mal auf der
Zunge zergehen lassen. Zwei Millionen für einen Weg. Was hat der?
Goldkanten? Ich denke Essen ist verschuldet und hat kein Geld? Was
also bitte soll das? Ich war schon oft auf Zollverein, es ist mit
jeder Baumaßnahme hässlicher geworden. Wege, auf denen man das
Gelände erkunden konnte gab es schon genug. Alles was schön und
wild war ist sowieso schon begradigt worden. Stoppt das Ganze. Es war
sowieso schöner, als man noch durch die verwahrlosten auf dem
Gelände stehenden Eisenbahnwaggons streunen konnte.
Jetzt wird überlegt, ob nicht mal wieder an der Rüttenscheider Straße
herum gedoktert werden soll. Eine der wenigen Straßen wo das Leben
noch stattfindet. Man überlegt eine Einbahnstraße daraus zumachen.
Leute! Halt! Lasst es doch mal wie es ist! Die Erfahrung lehrt doch
längst dass ihr es nur schlimmer macht. Wo Leben stattfindet geht es
eben mal ein wenig durcheinander. Es muss nicht alles von oben
geordnet und geregelt werden. Spart das Geld. Ist nicht nötig.
Jetzt soll als Maßnahme für die überschuldeten Städte und Gemeinden
also ein Ausgleich zwischen den reichen und den armen Städten
stattfinden. Das ist ja grundsätzlich eine gute Idee, zumal es auch
mit Sparmaßnahmen verbunden sein soll. Ich bin ja mal gespannt.
Gleichzeitig wird überlegt, was nun auf dem über 50 qm großen Mittelpunkt des
Kreisverkehrs am Berliner Platz aufgestellt werden soll. Man will
sich Zeit lassen um zu überlegen. Das ist ja gut. Aber ich fürchte
man überlegt nur, wie viele Millionen wieder für die Planung und
dann für eine neue unnötige Investition hinaus geschmissen werden
sollen.
In einer Stadt, die so wenig Gradlinigkeit besitzt, sollte man sich doch
mal auf Tradition besinnen. Holt den alten Berliner Bären wieder
hervor und stellt ihn dort in die Mitte. Ich bin sicher er wird sich
dort sehr gut machen. Er hilft auch sparen. Das Aufstellen wird
sicher weniger als eine Million kosten. Besinnt euch endlich und
spart wo es geht und spekuliert nicht darauf euren Bürgern noch mehr
Geld aus der Tasche zu ziehen durch irgendwelche erhöhte Abgaben und
weitere Gebühren!
Ich war grade in Dänemark in Urlaub, das ist ein Land, in dem weder das
Pinkeln noch das Parken etwas kostet, und die Toiletten sind trotzdem
noch sauberer als in Deutschland. Wenn man dagegen die
Autobahntoiletten in Deutschland sieht, siebzig Cent für einmal
Pinkeln und von der Verunreinigung her eine glatte Zumutung, dann
sieht man welches Land für oder gegen seine Bürger arbeitet.
Umsonst Pinkeln und Parken zu können sollte als untrügliches
Zeichen für die Bürgerfeundliche Qualität einer Stadt, eines
Landes eingeführt werden! Nehmt euch daran mal ein Beispiel! Es sind
nicht die großen Investitionen, sondern die kleinen Nettigkeiten,
die das Leben in einer Stadt oder einem Land angenehm machen. Ihr
wundert euch doch nicht, dass die Bürger abwandern, oder?
Euer
Joe Smitty
Essen,
20.08.2011
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